Kompetenzzentrum für Musik - Bildung - Gesundheit

Gesprächsführung

Die in diversen Ausbildungen und in langjähriger Erfahrung erworbenen Kompetenzen in Gesprächsführung der Mitarbeitenden am IMP stützen sich auf bewährte Methoden ab, welche die Steuerhoheit uneingeschränkt dem Gegenüber belassen. Sie stärken zudem dessen Selbstwert und zeichnen sich durch aktives Zuhören, Respekt, Ressourcenorientierung und Transparenz aus.

Nachfolgend aufgelistete Herangehensweisen sind für die Gesprächsführung am IMP bedeutsam und werden für die Gestaltung der Beratungen sorgfältig aufeinander abgestimmt. Die Gespräche werden gemäss einem zentralen, klientenzentrierten Kommunikationsgrundsatz nach C.R. Rogers geführt: „Echtheit, Toleranz und Empathie im Gespräch mit den Klientinnen und Klienten prägen die Haltung der Kommunikatorin/des Kommunikators.“Zudem orientieren sich die Gespräche an der Eigensprache nach A.D. Jonas. Die idiolektische Gesprächsführung ist ein ressourcenorientiertes, ausschliesslich an den Zielen des Klienten orientiertes Begleitungsgespräch. Weitere Informationen finden Sie unter www.idiolektik.de.

  • Entsprechend dem Modell der „dynamischen“ Urteilsbildung nach L. Bos bringen sich die Beraterin oder der Berater im leminskatischen Beratungsgespräch unter Einbezug der Ressourcen und der Autonomie der Ratsuchenden mit ihren eigenen Erfahrungen und Fachkenntnissen selbst ein. Dabei werden die Beobachtungen und der eigene Bezugsrahmen transparent gemacht. Die offene Nachfrage überlässt dem Gegenüber den eigenen Zugang zu diesem Angebot. (WIN nach J. Müllener/R. Leonhardt).
  • Gemäss F. Schulz von Thun und seinem an die Transaktionsanalyse anlehnenden Model sind in der menschlichen, auch nonverbalen Kommunikation stets vier, zum Teil versteckte, Botschaften enthalten: Die Selbstdarstellung, der Appell an die/den Zuhörenden, der Standort der Beziehung zwischen den Kommunizierenden sowie die spezifische Sachlage. Eine klärende und entlastende Kommunikation findet mit Vorteil auf der Sachebene statt und legt zudem die Anteile der übrigen drei Botschaften offen dar.
  • R.C. Cohn führt in der themenzentrierten Interaktion TZI den Grundsatz „Die Kommunikatorin/der Kommunikator strebt eine sorgfältige Balance zwischen ICH-GRUPPE-SACHE im Rahmen der Gesprächsleitung bei Gruppen an.
  • Das Selbstwertgefühl wird gemäss M. Csikszentmihalyi durch die eigene, innere (intrinsische) Motivation gestärkt. Der Flow und die Dynamik der Kreativität ist der Zustand der lang anhaltenden, fliessenden Motivation, die sich dann ausbilden kann, wenn die gesetzten Ziele mit den verfügbaren Ressourcen in Übereinstimmung sind.
  • Das Verhalten (unbewusst), Tun (bewusst, jedoch mit niedriger Zielorientierung) und Handeln (zielgerichtet) eines Menschen wird nach W. Sacher durch ihn selbst und durch seine soziale Umwelt permanent eingeschätzt, interpretiert und beurteilt. Die Qualität der Handlungen kann durch förderorientierte Kommunikation in Beurteilungsgesprächen und anwendungsorientierten Lernprozessen mit erwachsenengerechten Rahmenbedingungen optimiert werden, wie sie unter anderem D. Wahl beschreibt.
  • Der Konstruktivismus nach E. v. Glasersfeld, P. Watzlawick, H. Foerster et al. geht davon aus, dass sich jede Person ihr Wissen selbst Schritt für Schritt schafft und konstruiert. Es gibt kein je identisches Wissen von zwei verschiedenen Personen. Das Wissen eines Menschen verändert sich permanent. Die Wahrheit erster Ordnung ist die Welt, wie sie jemand wahrnimmt (für wahr hält), die Wahrheit zweiter Ordnung ist das, was wir ganz persönlich über das Wahrgenommene denken, meinen, urteilen. Der systemische Ansatz beachtet die überindividuellen Prozesse, die jedoch durch den einzelnen Menschen in individueller Weise integriert werden. Eine Objektivität gibt es nicht. Im Gespräch kann allenfalls eine Inter-Subjektivität angestrebt und erreicht werden.

Musikalisches Tun und andere Tätigkeiten lassen sich nur in beschränktem Mass zur Sprache bringen. Bei ausdrücklichem Einverständnis der Beteiligten können während einzelnen, klar deklarierten und eingegrenzten Sequenzen des Beratungsprozesses kreative Herangehensweisen einbezogen werden. So kann eine absichtslose, aktive, innere Haltung der Achtsamkeit als auch die mehr gerichtete Form der Aufmerksamkeit auf alle Phänomene der Wahrnehmung das geführte Beratungsgespräch erweitern und anregend auf den Veränderungsprozess wirken. Aus der konkreten Situation heraus entwickelte Tätigkeiten oder Experimente, wie zum Beispiel dem Spielen von Musik, der Arbeit mit Bildern, dem Rollenspiel und die dieses Tun begleitende Reflexion werden gemäss Arbeitsprinzipien so strukturiert, wie sich dies auch in der systemischen Beratung oder der Gestalttherapie bewährt.